Extrablatt Umdrehen
Auf das „Umdrehen“ ist Meine bei einer CreDo-Aufgabe gekommen, bei der der Duck nicht verstanden hat, dass er aus einem „Anker“ hinter dem einen zum anderen Gegenstand dahinter „Voraus“ laufen soll. Auf Ihr Kommando „Voraus“ Anker zuckte er noch nicht einmal mit den Achseln, sondern blieb einfach sitzen, denn schließlich saß er doch schon längst im „Anker“. Erst als Meiner das „Umdrehen“ in den Sinn kam und sie es dem Duck in der nächsten Trickstunde beigebracht hatte, konnte der diese knifflige Aufgabe lösen und räumte auch gleich den Punkterekord (nicht nur) an dieser Station ab.Bedeutung des Kommandos
Das „Umdrehen“ könnt euch also sowohl beim Such & Apport als auch beim Treibball gute Dienste leisten, um euren kleinen Quertreiber wieder auf Kurs zu bringen. Eine echte Hilfe kann das „Umdrehen“ aber nur dann sein, wenn euer Hund es von der Pike auf richtig lernt und Ihr immer wieder auf die korrekte Ausführung achtet. Und die sieht immer wieder so aus, dass euer Hund sich 180° von euch wegdreht. Ihr bleibt also stets der Bezugspunkt, nachdem Ihr die korrekte Ausführung bewertet. Nur so kann euch das „Umdrehen“ in den genannten Sportarten tatsächlich eine echte Hilfe sein.Anlegen des Kommandos
Damit euer Trainingsstart zum „Umdrehen“ gleich die ersehnten Früchte tragen kann, solltet Ihr unbedingt nochmal am korrekten, geraden „Vorsteh“ arbeiten… OBACHT: bei Hunden mit noch nicht wirklich gefestigtem Rückruf! Lest zunächst unbedingt das Extrablatt-Rückruf im Lesefutter auf credo-training.de!Gerades „Vorsteh“
Stellt, setzt oder legt euren Hund ab, stellt euch selbst in ein paar Metern Entfernung ihm gegenüber auf und ruft ihn zu euch. Dabei bewegt Ihr euch nach Möglichkeit gar nicht, eine Ligamarke (oder ein Bierdeckel) auf der ihr stehen bleiben müsst, hilft euch, dies auch wirklich zu tun. Sobald Ihr bemerkt, dass euer Hund „ungerade“ vor euren Füßen landen wird, lauft Ihr einfach in gerader Linie nach rückwärts weg und haltet erst dann an, wenn euer kleiner Racker euch in schnurgerader Linie folgt. Clickt und belohnt nur dann, wenn er wirklich gerade vor euch steht – lauft einfach weiter rückwärts, wenn er schief steht, sich setzt oder sonst irgendwas macht, was nicht dem korrekten, geraden „Vorsteh“ entspricht!Umdrehen
(Aus dem korrekten "Vorsteh")Um das „Umdrehen“ anzulegen braucht Ihr evtl. ein Hilfsmittel. Je nach Größe des Hundes reicht euch der Handtouch, bei größeren Hunden müsst Ihr eine Fliegenklatsche oder einen Targetstick zur Hilfe nehmen. Stellt euren Hund ins korrekte, gerade „Vorsteh“ und führt ihn mittels obiger Hilfen oder von mir aus auch mit LeindeHa so, dass er euch den Hintern zudreht. Clickt genau in dem Moment, in dem euer Hund 180° von euch abgewandt steht. Belohnt mit einem flink nach vorn geworfenen Keks … Die Richtung in die Ihr dreht, ist nachgerade egal, es muss halt nur immer dieselbe sein! Statt schnurgerade nach vorn werfen zu müssen, könnt Ihr euren Teampartner auch als Markierer einsetzen und eurem Hund dann selbst den Keks von vorn in die Schnauze füttern. Nach gut 100 Clicks fangt Ihr an, die gegebene Hilfe abzubauen – mit Teampartner als Markierer geht das deutlich schneller, aber denkt bitte dran, auch den wieder abzubauen! Oh, apropos: der Markierer markiert nur und füttert den Hund selbstverständlich nicht! Nach Abbau der Hilfe könnt Ihr nun schon (möglichst dem Hund bekannte) Objekte mit in euer Training einbauen: Ruft euren Hund dann so ins „Vorsteh“, dass er nach dem „Umdrehen“, also nach einer Drehung um 180°, möglichst gerade vor dem Objekt steht. Lasst Ihn nach eurer Belohnung ein ihm bekanntes Verhalten an dem Objekt ausführen (z.B. „Stupps“ an einer Pylone, „Touch“ an einer Stange, Sprung über eine Hürde, …). Wechselt die Objekte häufig und lasst das „Umdrehen“ auch immer wieder ohne Objekt ausführen. Schickt ihn auch bald weiter „Voran“ (das kann auch ein „Voraus“ zu einem Objekt sein).
Mögliche Fehler beim Anlegen
Ihr belohnt (zu) lange zu schnell das „Umdrehen“ an sich, ohne dass Ihr abwartet, ob euer Hund auch (immer länger) einfach so stehen bleibt, bis er ein weiteres Kommando erhält. Das muss er nämlich, wenn das „Umdrehen“ euch auch etwas nutzen soll. Umgekehrt könntet Ihr aber auch den Fehler machen, zu früh auf dem (längeren) „Steh“ nach dem „Umdrehen“ zu bestehen. In beiden Varianten könnte euch derselbe blöde Fehler unterlaufen: nämlich, dass Ihr genau dann clickt, wenn euer Hund sich schon wieder zu euch zurückdreht. Und das wird er vor allem dann immer wieder tun, wenn er nach dem Click die eigentliche Belohnung immer wieder dann erhält, wenn er sich schon wieder zu euch zurückgedreht hat. Hier könnt Ihr also auf keinen Fall „Food for position“ benutzen – auch nicht am Anfang, sondern Ihr solltet das „Umdrehen“ stets aus einem vorherigen „Vorsteh“ abfragen und euren Hund den verdienten Keks immer wieder nach vorn / von euch weg füttern. Werft Ihr den Keks dabei nach vorn, müsst Ihr unbedingt darauf achten, euren umgedrehten Hund zuvor auch wieder zu entlassen!Weiter geht’s
Sobald Ihr das „Umdrehen“ an sich lange genug trainiert habt, könnt Ihr es prima in der Dummyarbeit und beim Treibball benutzen, um euren Hund leichter einweisen zu können. Aber auch bei vielen Tricks und nicht zuletzt beim Dogdance könnt Ihr es sicher gut gebrauchen. Und wer wissen möchte, ob sein Hund wortfest die drei Ruhekommandos beherrscht muss sich jetzt nicht mehr immer wieder hinter den Hund stellen, sondern kann ganz entspannt stehen bleiben und den Hund die Dreharbeiten übernehmen lassen.Viel Spaß beim Üben
Euer Bertie
Viel Spaß beim Üben
Euer Bertie