ExstrablattDrauf
Das „Drauf“ ist ein megawichtiges Hilfskommando für alle möglichen Tricks und Kommandos, die eure kleinen Racker auf Objekten zeigen können. Ein gut konditioniertes „Drauf“ sorgt für die Kommandosicherheit an Objekten und erspart euch eine Menge „Nein“ und noch mehr Nerven.

Bedeutung des Kommandos 
„Drauf“ heißt: „Springe auf diesen Gegenstand und warte auf weitere Anweisungen“. Sinn und Unsinn Das müssen wir nicht diskutieren, dass „Drauf“ (oder wie Ihr es auch immer nennt) macht mal richtig Sinn.

Obacht bei der Definition
Oh, ja! Superwichtig ist dabei, dass Ihr euch an die Bedeutung dieses Kommandos haltet. Denn gerade weil es so einfach ist, solltet Ihr die Ausführung klipp und klar auf die obige Bedeutung eingrenzen. Puh, bevor es jetzt kompliziert wird, nenn ich euch lieber ein paar Beispiele. Da fällt mir als erstes der Kai ein. Der Kai machte mit seiner Pink im gehobenen Stil Agi und meinte: „Das Drauf hab ich schon, es heißt beim mir nur Tisch“. Leider falsch: Das Kommando Tisch beinhaltet zwar ein „Drauf“ und Ihr könnt das „Drauf“ gut benutzen, um eurem Hund das „Tisch“ beizubringen, aber umgekehrt macht es leider keinen Sinn. Denn „Tisch“ ist ein viel zu spezielles „Drauf“. Beim „Tisch“ soll der Hund nämlich von einer vorher festgelegten Seite auf den Agi-Tisch springen und dort (in aller Regel) auch gleich ein bestimmtes Ruhekommando mit ausführen. Und nach 5 Sekunden soll er, auf Anweisung seines Menschen, diesen Tisch in jedem Fall nach vorne oder zu den beiden Seiten wieder verlassen – immer wieder gleich. Hätte der Kai nun das „Tisch“ als „Drauf“ benutzt, dann hätte er es erstens schwerer, seinen Hund davon zu überzeugen, etwas anderes auf dem Objekt zu machen, als (z.B.) zu Sitzen und seine Pink würde das auch nicht gerne länger als 5 Sekunden tun. Viel schlimmerer Folgen hätte das aber für das Agi selbst, denn so würde das Kommando „Tisch“ Optionen bekommen, die beim Agi leider nicht wirklich helfen würden. Andersrum müsst Ihr aber auch immer darauf achten, ob sich das „Drauf“ dazu eignet, eurem Hund damit andere Verhalten beizubringen. Zum Beispiel eignet es sich überhaupt nicht für die Kontaktzonengeräte beim Agi, denn da sollen eure Hunde (drauf) laufen und nicht springen! Zur Therapie von schlechten Autofahrern wiederum eignet sich das „Drauf“ dagegen sehr wohl: Trainiert Ihr mit eurem Hund das „Drauf“ an verschiedensten Objekten und mit entsprechend hoher Belohnungsrate, dann wird es nach und nach zu einer angenehmen Routine mit der automatisch ein wohliges Glücksgefühl einhergeht – so ähnlich, wie das „Sitz“, dass für die meisten Hunde eine willkommene Option darstellt, wenn sie mal nicht richtig weiter wissen. So nehmt Ihr (auch) mit einem „Drauf“, anstatt des üblichen Autokommandos, der Handlung von vornerein ein wenig den Hass und die Angst. Stellt Ihr das richtig an – mit grandioser Belohnung und häufigsten „Drauf“ und „Runter“ (also Aussteigen), ohne dass die Karre sich überhaupt in Bewegung setzt, dann sollte euer Hund zumindest schon einmal den Einstieg in die Hölle besser ertragen kann. 
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Anlegen des Kommandos
 
So, genug gequatscht und ran ans „Drauf“. Was könnte euren Hund davon abhalten einen Gegenstand zu betreten oder gar darauf zu springen? Denkt einfach nach und schreibt es auf, damit Ihr die Fehler beim Anlegen von vornherein vermeidet. Ein bisschen helfe ich euch dabei gern: Wackeln darf das Objekt (noch) nicht, rutschen darf es nicht, (zu) hoch sein darf es nicht und trotzdem groß genug sein muss es doch, damit euer Hund bequem darauf landen kann. Ihr braucht also etwas recht flaches mit einer angepasst großen Grundfläche und einer rutschfesten Unterlage. Das könnte z.B. eine umgedrehte, flache Kiste sein auf der Ihr ein Teppichstück befestigt habt. Es kann auch ein kleines Couchtischchen sein oder eben auch der (niedrige) Agi-Tisch, falls ihr einen solchen Luxus zur Verfügung habt. Nun sorgt Ihr mittels Handtouch oder LeindeHa dafür, dass euer Hund sich auf das Objekt stellt. Sagt das Wort und clickt anschließend immer erst dann, wenn er wirklich draufsteht, denn schließlich soll er das Objekt nicht überspringen. Ihr könnt das „auf dem Objekt stehen“ sogar schon hier schönfüttern und so euren Wortakku aufladen. Bis das Kommando angelegt ist arbeitet Ihr an dem einen Objekt aus allen möglichen Richtungen und mal von euch weg, mal auf euch zu. Als Handzeichen würde ich euch eure beiden, nach oben gedrehten, Handflächen empfehlen, die auf das Objekt weisen. Im Prinzip ist das aber egal, solange Ihr nicht auf das Objekt draufhaut, weil das eurem Hund Angst machen könnte (Geräusch) oder einfach nicht (immer) möglich ist (Entfernung zum Objekt). Alsbald wechselt Ihr die Objekte …

Mögliche Fehler beim Anlegen
Hatte ich ja schon erwähnt: ZU hoch, ZU wackelig, ZU rutschig … Obendrein müsst Ihr darauf achten das „Drauf“ nicht zu lange an ein und demselben Objekt zu üben.

Weiter geht’s 
Als bald wechselt Ihr die Objekte und erhöht nach und nach den Schwierigkeitsgrad (Höhe, Abstand, Größe, Standfestigkeit) und lasst euren kleinen Arbeiter immer wieder andere Tricks auf den Objekten ausführen. Sollte er noch nicht so viele Tricks können, dann nehmt Ihr halt einfach Grundkommandos. Parallel und überhaupt solltet Ihr euch schon bald an das Vokabeltraining machen und verschiedene Verhalten (u.a. halt auch das „Drauf“) an ein und demselben Objekt abzufragen. Für den eben erwähnten Angsthasen beim Autofahren solltet Ihr 2.000 toll belohnte 1:1 Kommandos (1 Kommando = 1 erfolgreiches Verhalten) nachweisen können, bevor Ihr euch an das Auto macht. Ich werde ja nie begreifen, wie Ihr auf die Idee kommt mit einem Luftballon auf Bowlingpins zu werfen …

Viel Spaß beim Üben


Euer Bertie