Bedeutung des Kommandos

Beim „Zwischen“ soll euer Hund, mit seinem Kopf zwischen euren Beinen, einfach nur jede eurer Bewegungen mitmachen. Egal ob es vorwärts oder rückwärts geht. Eigentlich gilt das sogar auch für das „seitwärts Laufen“ aber das wird in diesem Monat (noch) nicht drankommen. Wenn ich gerade gesagt habe „zwischen euren Beinen“ dann ist das übrigens nicht ganz richtig, weil Ihr es nur allzu leicht missverstehen könntet. Richtig müsste es heißen: „zwischen und gleichzeitig vor euren Beinen“. Euer Hund soll also so zwischen euren Beinen laufen, dass er euch dabei von unten nach oben so gerade eben noch anschauen kann. Bei einem (sehr) kleinen Hund bedeutet das sogar, dass gerade einmal die Hüfte zwischen euren Füßen herläuft, bei einem großen Hund ist es der Hals, der sich zwischen euren Beinen befindet, während der dicke Bollerkopf vollständig vorne rausgucken soll.

Anlegen des Kommandos

Als erstes muss euer kleiner Racker mal lernen, dass es da unten, zwischen euren Beinen ganz gemütlich sein kann und das es eben überhaupt gar nichts Bedrohliches daran ist. Dazu legt Ihr ihn ins „Platz“, stellt euch über ihn und füttert diese Ausgangsposition erst einmal schön. Das macht Ihr dann auch noch mit „Sitz“ und „Steh“, bis euer Hund sich dort unten fühlt, wie ein Pudel – also wohl. Nun kommt Bewegung ins Spiel. Und da müsst Ihr jetzt unbedingt berücksichtigen, dass euer Hund nun erstens sehr abgelenkt ist, zweitens in dieser Position noch unerfahren und drittens im Alltag vielleicht noch nicht wirklich gelernt hat, dass er seine Pfoten nicht unter eure Füße stellen sollte. Aua! Ja. Eben, das genau darf nicht passieren, denn ansonsten hättet Ihr eure vielen, tollen Schönfütterleckerchen lieber bei der Tiertafel abgeben können. Und damit das nicht passiert, werdet ihr bitte schlurfen! Ach, wie habt Ihr das als Kinder doch geliebt und jetzt dürft Ihr das endlich auch absichtlich tun. CreDo ist schon toll, oder?

Oh, eines habe ich da noch vergessen: Sobald Ihr im „Steh“ angekommen seid, könnt Ihr endlich auch schon einmal euer Kommandowort aufladen. Sagt also vor jedem Brocken „Zwischen“, während euer Hund brav zwischen euren Beinen steht und aufpasst, dass er sich nicht verschluckt.

Rückwärts geht es gut voran

Wir fangen mal mit dem „rückwärtslaufen“ an, denn das ist für euren kleinen Liebling in der Regel tatsächlich leichter, als das „vorwärts“. Und Ihr könnt dabei weniger Fehler beim Belohnen machen. Ja, was könnten das denn für Fehler sein? Oh, der einfachste Fehler ist der, dass Ihr euren Hund zu weit zwischen eure Beine, also zu weit hinten, clickt und / oder füttert. Die einfachsten Fehler sind aber oft auch die schwerwiegendsten und das ist hier eben auch so: Ein Hund der (zu) oft zu weit hinten, zwischen euren Beinen, belohnt wurde, der sieht aber so absolut gar keine Veranlassung sich nach vorn zu bewegen: „Nein, hier hinten ist richtig. Das weiß ich genau. Mein Click wird schon kommen, wartet ab …“ Und warten können wir Hunde verdammt lange, auch wenn das manchmal tatsächlich nicht so aussieht.

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Schritt für Schritt

Ihr steht also mit eurem Hund zwischen euren Beinen, mit Clicker oder Markerwort und leckeren Leckerchen bewaffnet und zieht nun erst den einen und dann den anderen Fuß um ziemlich genau eine halbe Hundelänge rückwärts. Denkt bitte an das Schlurfen und fühlt euch gut dabei! Genau in dem Moment, indem euer Hund sich nun ein klitzekleines Millimeterchen rückwärts bewegt, clickt Ihr das sofort und füttert schnell, bevor er es sich anders überlegt. Denn zwei Dinge könnten euch das Leben schwer machen und euren Hund auf den falschen Weg führen. Er könnte nach dem Click wieder vorwärts laufen und dafür dann das Futter bekommen. Dazu dann noch ein zwei falsche Clicks und rückwärtslaufen im „Zwischen“ wäre für euren Hund erst einmal keine Option mehr. Er könnt aber auch noch weiter rückwärtslaufen und so beim Click schon mit den Ohren zwischen euren Beinen laufen oder gar noch weiter (im) „Hinten“. Gerade bei Hunden, die das „Hinten“ schon können müsst Ihr hier höllisch aufpassen. Denn da reicht mitunter schon ein einziger falscher Click und – schwupps – haben eure Hunde verstanden: „‘Zwischen‘ heißt also ‚Rückwärts durch die Beine ins Hinten‘ und das wäre nicht wirklich praktisch.

Geradewegs zum Erfolg

Tut mir und vor allen Dingen euch selbst und euren Hunden bitte unbedingt einen Riesengefallen: Versucht bitte nicht euren Hund auf Kurs zu halten, wenn er beim Rückwärtslaufen zu einer Seite abdriftet. Denn dafür müsst Ihr ihm erst einmal folgen und das wäre fatal. Übt deshalb anfangs lieber an einem Zaun oder einer Engstelle, damit es gar nicht erst schief gehen kann. Und lauft halt EINFACH nicht so weit. Je weiter, desto schiefer – das ist wie beim mit dem Anhänger rückwärtsfahren, aber wem sag ich das?!

Das Kommando

Auch bei dieser Übung könnt und sollt Ihr das Kommando weiter aufladen. Sagt also immer dann, wenn euer Hund sich gerade rückwärts bewegt wieder „Zwischen“. Was? „Rückwärts“? Wieso, was, hä?! Ach, so! Jetzt! Nee, also wirklich. Was soll euer Hund machen? Richtig! Er soll zwischen euren Beinen laufen! Oder sollte ich besser sagen: „er soll zwischen euren Beinen bleiben!“? Ja. Das soll er: Er soll aller eure Bewegungen mitmachen und so halt immer auf gleicher Höhe zwischen euren Beinen bleiben. Egal, ob Ihr rückwärts, vorwärts oder (nachher auch) seitwärts lauft. Und deshalb lautet das Kommando dann eben auch IMMER (nur) „Zwischen“. Einfach, oder?!

Und andersrum …

Nach ein paar Clicks lauft Ihr dann auch schon immer mal wieder vorwärts, aber seid auch hier so genau wie möglich mit eurem Click! Der Hund läuft zwischen euren Beinen und, wenn Ihr gerade an euch herunterschaut, dann seht Ihr seine Augen. Das ist „Zwischen“ und (nur) dafür gibt es den Click!

Mögliche Fehler beim Anlegen

Achtet unbedingt darauf, dass ihr euren Hund weder zu weit vorne, noch zu weit hinten positioniert. Und belohnt wirklich nur korrekte Positionen. Lockt euren Hund aber auch nicht mit Futter wieder nach vorne, wenn er sich zu weit hinten positioniert hat! Und achtet unbedingt darauf, dass Ihr eurem kleinen Liebling nicht auf die Pfoten latscht – denn das könnt Ihr nur ganz schwer wieder ungeschehen machen.

Viel Spaß beim Üben

 

Euer Bertie