Bedeutung des Kommandos
Euer Hund wird diese Übung lieben, da bin ich mir sicher! Denn beim Peng, tut er ganz genau dasselbe, wie beim Chillen auf den Fliesen im Flur: Er legt sich flach auf die Seite und liegt. Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings genau so lange, bis Ihr sagt, dass er wieder aufstehen darf – oder sollte ich besser sagen „muss“? Na, das werdet Ihr ja sehen.Sinn und Unsinn
Oh, auch wenn Ihr keine Werbung für leckere Bierchen machen wollt, macht das „Peng“ durchaus Sinn. Das „auf die Seite legen“ hilft euch beim Bürsten genauso wie beim Tierarzt oder wenn Ihr selbst mal an einer Pfote was zu tun habt.Anlegen des Kommandos
Wie sagen das die Parvene und der Bob immer so treffend: „Alles, was ein Lebewesen von sich aus zeigen kann, kann es auch lernen, auf Kommando zu zeigen.“ Euer Hund kann flach auf der Seite liegen? Na, dann kann er es auch auf Kommando, wenn Ihr es ihm beigebracht habt. Dazu legt Ihr euren kleinen Racker anfangs ins „Platz“ und benutzt den Handtouch (oder das Lecker in eurer Hand, falls Ihr immer noch nicht dazu gekommen seid, den Handtouch zu konditionieren), um ihn in die „gespannte Seitenlage“ zu bringen. Am besten steht Ihr dabei neben eurem Hund (nicht davor!) und clickt die Berührung eurer vorgehaltenen Fingerspitzen. Nach und nach führt Ihr eure Hand, entlang seiner Rückenlinie, neben eurem Hund her. Erst auf Höhe seines Kopfes, dann auf Höhe seiner Schultern und schlussendlich bis zum hinteren Ende des Rippenbogens. Dabei wandert eure Hand schon immer höher, sodass sie sich dann (aber auch wirklich erst dann) schon über dem Rücken eures kleinen Rackers befindet.Bis hierhin solltet Ihr zwischen 50 und 150 Clicks gegeben haben
Jetzt merkt Ihr schon, dass euer Hund seine (zu euch gewandte) Vorderpfote ein wenig heben muss, um eure Hand berühren zu können. Das ist dann schon der Anfang vom „auf die Seite drehen“. Um aus diesem Anfang ein glückliches Ende zu machen, führt Ihr eure Hand weiter über die Rückenlinie hinweg und dann in einem leichten Bogen auch wieder nach vorn. So liegt er dann recht fix schon mal auf der Seite. Für das Erreichen dieser Position bekommt er so wenige Belohnungen, wie nur möglich (mindestens eine, maximal aber mmmh, 10 – eher weniger). Denn diese Position, mit erhobenen Kopf, soll euer kleiner Racker eben nicht wirklich toll finden, weil sie zum „Peng“ nicht wirklich passt. Denn beim „Peng“ soll euer Hund komplett (also auch mit dem Kopf) flach auf der Seite liegen. Belohnt Ihr ihn zu oft mit erhobenem Kopf, so wird er nicht auf die Idee kommen, diesen auf dem Boden zu platzieren.
Das wird er übrigens auch nur ungern tun, wenn Ihr euch dabei über ihn beugt und / oder zusätzlich noch anstarrt!
Aber mit ein wenig Geschick könnt Ihr diese Fehlbelohnungen vermeiden, indem Ihr eure Hand ruhig, aber fix, nach vorn führt und vor der Nase eures Hundes auf den Boden legt. Je nachdem, wie schnell und geschickt Ihr seid, klappt es dann auch mit dem richtigen Belohnen. Seid Ihr nämlich zu langsam, dann hebt euer Hund schon wieder den Kopf, um an das Leckerchen zu kommen. Und bekommt so den Primärverstärker in eben genau der falschen Position. Das könnt Ihr vermeiden, indem Ihr entweder schneller werdet oder zumindest darauf achtet, dass Ihr ihn mit dem Lecker immer wieder in die gewünschte Position zurückführt. Das Zurückführen scheidet aber natürlich aus, wenn euer kleiner Racker schon wieder aufgestanden ist. Das Handzeichen für das „Peng“ könnte (naheliegender Weise) eure zu einer Pistole geformte Hand sein. Die zeigt Ihr, solange bis euer Hund wirklich begriffen hat, was er zu tun hat, erst kurz vor eurer Belohnung.
Also: In die Position bringen, Pistole zeigen und “Peng” sagen, clicken und füttern …
Erst wenn Ihr während des Handouches schon deutlich merkt, dass euer Hund sich schon mehr oder weniger von selbst in Richtung Seitenlage bewegt, löst die Pistole den Handtouch immer früher ab: Zunächst für das Ablegen des Kopfes auf dem Boden (Hund liegt schon auf der Seite), dann ab der Rückenlinie (Hund dreht sich schon auf die Seite) und schon bald sogar ab der Drehung des Kopfes in Richtung Rücken.
Mögliche Fehler beim Anlegen
„Zu schnell“ ist beim „Peng“ ein riesengroßes Thema. Lasst euch und eurem Racker bitte Zeit! Fordert immer wieder ein kleines Bisschen mehr aber nie zu viel, denn beim „Peng“ lauern ganz fiese, im wahrsten Sinne des Wortes, klassische Belohnungsfallen. Ein weiteres, großes Thema ist das Selbstbewusstsein eures Hundes: Dieses „über den Rücken“ greifen, ist vielen meiner Kollegen äußerst unangenehm. Erst recht das „über sie beugen“, ja manche finden das „zu ihm beugen“ schon kacke. Achtet beim Beginn eures Trainings und auch immer wieder zwischendurch, auf beschwichtigende und ausweichende Signale. Hier seid Ihr bitte auch unbedingt in eurer Funktion als Teampartner gefragt.Weiter geht’s
Ist das „Peng“ erstmal angelegt, dann könnt Ihr euren Hund darin schulen, darin zu verbleiben, während Ihr zum Beispiel Seilchen springt oder um ihn herum lauft. Außerdem ist das „Peng“ ein guter Anfang für eure Vertrauenstrainings: den Hund zudecken, zusammen unter eine Schirm legen … Und nicht zuletzt könnt Ihr super Cowboy und Indianer mit eurem Hund spielen, wenn euch mal wieder langweilig ist.Viel Spaß beim Üben
Euer Bertie