ExtrablattKreis
Bevor Ihr mit dem „Kreis“ beginnt, sollte euer kleiner Racker das „Rum“ schon gut können. Für das „Rum“ habe ich euch auch schon ein Extrablatt geschrieben, dass Ihr euch auf credo-training.de im Menü Lesefutter / Extrablätter herunterladen könnt.

Bedeutung des Kommandos
Der Hund soll einen beliebigen, von euch gewählten Gegenstand von links nach rechts (somit im Uhrzeigersinn) 1 ½ Mal umrunden. Stellt man sich dies an einer Uhr vor, die die mit 12 und 6 im Lot vor euch liegt, dann schickt Ihr euren Hund von eurer linken Seite aus um die Uhr herum. Der Kreis beginnt dann auf 9 Uhr, führt nochmal an 9 Uhr vorbei und endet nach eineinhalb Umrundungen auf 3 Uhr.

Sinn und Unsinn

Wofür Ihr dieses Kommando braucht? Ähem, naja ... Ich würde mal sagen: „Weil es Spaß macht“. Für den Alltag fällt mir jetzt auf Anhieb keine Verwendung ein, außer dass der „Kreis“ um einen Baum natürlich für eine willkommene Abwechslung sorgen wird. Ich kenne auch – außer Dogdance natürlich – keine Sportart in der der „Kreis“ für irgendetwas gut sein könnte.

Anlegen des Kommandos
Ihr nehmt euch einen Gegenstand und lasst euren Hund an diesem Gegenstand ein „Rum“ ausführen. Ich nehme jetzt mal einfach eine Slalomstange, weil die die wenigste Auswahl bietet, andere Verhalten daran zu zeigen, als sie zu umrunden. Euer Abstand zu der Stange sollte anfangs ungefähr 2-3m betragen. Sobald euer Hund um die Stange geflitzt ist – und jetzt ja eigentlich wieder zu euch zurückkehren möchte, gebt Ihr ihm ein erneutes „Rum“ und clickt anschließende die Ausführung. Der Weg, den euer Hund bei diesen zwei „Rum“ hintereinander ausführt entspricht jetzt schon einem „Kreis“. Sobald euer Hund geschnallt hat, dass er heute immer zwei „Rum“ an der Stange ausführen soll, leitet Ihr Phase 2 ein.
Beiläufige Konditionierung von Wort- und Sichtsignal
Nun schickt Ihr euren Hund mit den Worten „Kreis“ (und) „Rum“ um die Stange. Zusätzlich nehmt Ihr schon das Sichtzeichen für den Kreis dazu, sobald euer Hund das erste „Rum“ begonnen hat. Ich empfehle euch als Sichtzeichen einen waagerechten Armreifen (Finger beider Hände umschlossen, eure Arme bilden einen waagerechten Kreis in der Luft), den kann ich als Hund gut erkennen. Was Ihr aber letztlich dafür hernehmt, könnt und sollt Ihr natürlich selbst entscheiden. Wenn euer Hund das erste „Rum“ dann absolviert habt bewegt Ihr euren Armreifen dann von der gedachten 3 zur gedachten 9 der Stange und sagt das zweite „Rum“ ausschließlich dann, wenn Ihr es wirklich noch braucht (Hund bleibt stehen oder kommt zu euch oder setzt sich hin und glotzt blöd / wartet auf Hilfe). Je eher das zweite „Rum“ weg ist, umso besser ...

Überführung in das (neue) Kommandoverhalten
Nun wird es aber langsam Zeit, auch das erste „Rum“ wegzulassen. Stellt euch, wie gehabt, vor die Stange und formt mit euren Armen einen waagerechten Reifen und sagt „Kreis“. Bewegt sich euer Hund nicht sofort, dann lauft ein Stückchen mit ihm zur Stange. Erkennt Ihr, dass er tatsächlich nicht um die Stange herumgehen wird, hängt Ihr das „Rum“ einfach nochmal dran. Ich denke aber, dass er sehr schnell verstehen wird, was Ihr von ihm wollt. Und wenn er es verstanden hat und den Kreis dann vollendet hat, füllt Ihr ihn natürlich mit dem leckersten Jackpot ab, den er jemals auf der Zunge hatte, nicht wahr?


Andere Objekte und andere Verhalten
Wie schon beim „Rum“ und allen anderen Verhalten, in denen Objekte einbezogen sind, solltet Ihr die Stange recht schnell gegen andere Gegenstände austauschen: Pylone, Treibball, Baum, Stuhl, Hürde, Reifen – was Ihr so da habt. Und Ihr solltet den „Kreis“ im Wechsel mit anderen Verhalten an denselben Objekten abfragen. Vor allem im Wechsel mit dem „Rum“, dem „Umrunden“ und dem „Anker“, wenn euer Hund diese Kommandos schon beherrscht.

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Mögliche Fehler beim Anlegen

Na, klar. Auch hier droht euch der „Zu“-Teufel: Zu schnell, zu früh, zu lange, zu spät, zu wenig, zu oft, ... Das kennt Ihr ja schon und ich denke da kommt Ihr auch gut von selber drauf. Wichtiger ist es mir da schon, euch nochmal dringlich auf die Objektverknüpfung und den Wechsel mit dem „Rum“ hinzuweisen. Hier solltet Ihr unbedingt superfleißig die Vokabeln trainieren und beim „Rum“ euren treuen Freund ruhig auch schon einmal in die Motivationsfalle tappen lassen. Wenn euer Hund erst einmal 50 Kreise hintereinander ausgeführt hat, wird er euch mit ziemlicher Sicherheit kein astreines „Rum“ abliefern, wenn Ihr das mal eben so einstreut. Seid aber bitte auch so fair, ihn mittels Vokabeltraining vorher schon darauf vorbereitet zu haben.
Fällt mir nur noch ein, dass bei dem von mir empfohlenen Sichtzeichen das Wörtchen „waagerecht“ sehr starke Beachtung finden sollte. Solltet Ihr das nicht tun, dürft Ihr euch nicht wundern, wenn euer Hund versucht, durch euren Armreif zu springen!

Weiter geht’s
Na, klar. Ihr könnt euren kleinen Racker auch an Näpfen, Steinen, Autos, Menschen, Laternen, Bäumen, Pfählen und tausenden anderen Objekten einen Kreis zeigen lassen. Und natürlich auch dort im Wechsel mit anderen Kommandos. Die Objekte werden euch da niemals ausgehen, da bin ich mir sicher. Der Kreis geht immer und überall: auch an euch oder an von euch festgehaltenen Gegenständen. Zum Beispiel könntet Ihr ja euren Hund mal einen „Kreis“ um euer linkes Bein laufen lassen. Was? Warum nicht das rechte Bein? Na, das überlegt mal schön selber! Tss.

Viel Spaß beim Üben

Euer Bertie

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