Wer sich denkt: „Du meiner Güte, mein Hund wird ja wohl noch über eine Hürde springen können!“, der braucht ja nicht weiterlesen. Allen anderen hoffe ich ein paar Tipps zum richtigen Führen, Zeigen, Abrufen und Vorausschicken geben zu können.
Sinn und Unsinn
Im Agility gibt es zwei generelle Arten von Hürden, nämlich solche mit und solche ohne seitlichen Ausleger und es gibt genaue Vorgaben hinsichtlich der Maße und Höhen. Das macht da sicherlich auch Sinn. Beim CreDo soll die Sprunghöhe aber generell jedem einzelnen Hund angepasst werden, bzw. gibt die Einschränkung des Einzelnen die Höhe der gesamten Gruppe vor, wenn Ihr das so wollt. Also werde ich hier die Höhen komplett weglassen. Auf die seitlichen Ausleger werde ich aber etwas genauer eingehen, denn die haben etwas mit der Wahl eurer Laufwege zu tun und damit, dass euer Hund sich von euch lösen können muss. Aber da gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt, wenn wir von Sinn und Unsinn reden, nämlich die tatsächliche Bedeutung des Kommandos …
Bedeutung des Kommandos
Was der Hund auf das Kommando Hürde machen soll ist eigentlich klar: Drüber springen ohne, dass die Stange runter fällt. Das mit der Stange ergibt sich aus der Belohnung. Das mit dem „Drüber“ auch, aber hier kommt Ihr ins Spiel. Im CreDo nennen wir das Kommando „Hürde“ und es bedeutet eben „Über ein Hindernis springen“. Andere nehmen vielleicht ein anderes Wort – kein Problem. Dieses Kommando könnte z.B. „Hopp“ heißen und auch das ist kein Problem, solange Ihr es nicht auch für eine andere Handlung benutzt. Viele sagen nämlich „Hopp“ wenn Ihr Hund irgendwo draufspringen soll und sie nehmen es auch, wenn der Hund irgendwo drüber springen soll. Und das versteht mal wieder nur Ihr selbst, nicht aber euer Hund! Keine Sorge, er wird deshalb nicht schlechter über eine Hürde springen. Aber, wenn er seine ersten hundert „Hopps“ über Hürden voll hat, dann wird er auch über Tonnen, über Stühle und über (Agi-)Tische (!) springen, auf die er doch eigentlich „Drauf“ springen sollte. Das wollte ich nur mal zu bedenken geben …
Anlegen des Kommandos
Ich weiß, dass es etwa 1.000 Arten gibt, einen Hund über eine Hürde zu bekommen. Ich kann euch nur eine davon beschreiben und des halb nehme ich eine, die sich ebenfalls schon 1.000 Mal bewährt hat. Wenn Ihr oder euer Trainer das anders machen wollt, dann ist das ganz allein eure Sache. Ich nehme in meinem Beispiel Hürden mit seitlichen Auslegern, denn so lernt Ihr das gleich mit und es macht nix, wenn eure Hürden keinen Ausleger haben.
Nehmt euch drei Hürden (10-20cm Höhe reichen dazu voll und ganz aus, ganz egal wie riesengroß euer Hund ist) und stellt sie mit 5m Abstand hintereinander auf. Setzt oder stellt euch mit eurem Hund in ca. 1m Abstand in GS vor die erste Hürde und geht nacheinander wie jetzt gleich folgt vor. Den jeweils nächsten Schritt geht Ihr an, wenn Ihr mindestens 2 erfolgreiche Versuche hintereinander hattet.
Ihr habt aus Sicht eures Hundes eine Schokoseite und eine Schattenseite. In diesem Beispiel werdet Ihr euren Hund zunächst ausschließlich auf der Schokoseite (in der Regel eure Fußseite) führen. „Click“ bedeutet markern und füttern!
1 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr steigt selbst (!) drüber und stellt euch eurem Hund gegenüber. [Lockt ihn nun mit eurer Führhand (Linksführer LINKE Hand, …) über die Hürde. Sagt „Hürde“, wenn er gerade drüber springt und clickt sofort, sobald seine Vorderpfoten den Boden berühren.] ----Solange das […] gleichbleibt wiederhole ich es nicht----
2 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch eurem Hund gegenüber. […]
3 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. [Nun solltet Ihr das Wortkommando voran stellen können und Ihr zeigt dabei -mit einem Wink - deutlich auf die Mitte der Hürdenstange, …]
4 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]
5 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]. Nun lauft Ihr an der zweiten Hürde vorbei, stellt euch in 2-3m Abstand mittig hinter die 2. Hürde […] und macht es bei der dritten gleich genauso […].
6 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]. Ihr stellt euch neben euren Hund und lauft mit ihm gemeinsam (!) los. [Während Ihr auf die 2. Hürde zulauft, weist Ihr, von der Nase eures Hundes aus, auf die Mitte der Hürdenstange. Achtet jetzt UNBEDINGT darauf, dass Ihr weiter auf die Mitte der Hürdenstange zeigt, während Ihr dem Hürdenträger ausweicht! Ihr müsst also euren Arm deutlich von euch weg führen! Clickt, sobald euer Hund über die Hürde gesprungen ist und mit den Vorderpfoten den Boden wieder berührt und füttert (Food for Position) ihn neben euch an eurer Schokoseite] so lauft Ihr auf die dritte Hürde zu und macht das gleich nochmal.
7 In der Folge müsst Ihr euren Hund immer wieder zwischendurch für das „Bleib“ vor der Hürde belohnen (Anfangs sogar nur 20 % rufen, 80% Belohnung für „Bleib“). Macht euer Hund einen Frühstart müsst Ihr bitte superhart sein, die Übung sofort abbrechen und ihn wieder vor die Hürde setzen! Macht Ihr das jetzt nicht absolut konsequent (=100%), wird er sein Leben lang immer wieder versuchen einen Frühstart durchzusetzen – da wette ich ein Rehbein drauf!
Sinn und Unsinn
Im Agility gibt es zwei generelle Arten von Hürden, nämlich solche mit und solche ohne seitlichen Ausleger und es gibt genaue Vorgaben hinsichtlich der Maße und Höhen. Das macht da sicherlich auch Sinn. Beim CreDo soll die Sprunghöhe aber generell jedem einzelnen Hund angepasst werden, bzw. gibt die Einschränkung des Einzelnen die Höhe der gesamten Gruppe vor, wenn Ihr das so wollt. Also werde ich hier die Höhen komplett weglassen. Auf die seitlichen Ausleger werde ich aber etwas genauer eingehen, denn die haben etwas mit der Wahl eurer Laufwege zu tun und damit, dass euer Hund sich von euch lösen können muss. Aber da gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt, wenn wir von Sinn und Unsinn reden, nämlich die tatsächliche Bedeutung des Kommandos …
Bedeutung des Kommandos
Was der Hund auf das Kommando Hürde machen soll ist eigentlich klar: Drüber springen ohne, dass die Stange runter fällt. Das mit der Stange ergibt sich aus der Belohnung. Das mit dem „Drüber“ auch, aber hier kommt Ihr ins Spiel. Im CreDo nennen wir das Kommando „Hürde“ und es bedeutet eben „Über ein Hindernis springen“. Andere nehmen vielleicht ein anderes Wort – kein Problem. Dieses Kommando könnte z.B. „Hopp“ heißen und auch das ist kein Problem, solange Ihr es nicht auch für eine andere Handlung benutzt. Viele sagen nämlich „Hopp“ wenn Ihr Hund irgendwo draufspringen soll und sie nehmen es auch, wenn der Hund irgendwo drüber springen soll. Und das versteht mal wieder nur Ihr selbst, nicht aber euer Hund! Keine Sorge, er wird deshalb nicht schlechter über eine Hürde springen. Aber, wenn er seine ersten hundert „Hopps“ über Hürden voll hat, dann wird er auch über Tonnen, über Stühle und über (Agi-)Tische (!) springen, auf die er doch eigentlich „Drauf“ springen sollte. Das wollte ich nur mal zu bedenken geben …
Anlegen des Kommandos
Ich weiß, dass es etwa 1.000 Arten gibt, einen Hund über eine Hürde zu bekommen. Ich kann euch nur eine davon beschreiben und des halb nehme ich eine, die sich ebenfalls schon 1.000 Mal bewährt hat. Wenn Ihr oder euer Trainer das anders machen wollt, dann ist das ganz allein eure Sache. Ich nehme in meinem Beispiel Hürden mit seitlichen Auslegern, denn so lernt Ihr das gleich mit und es macht nix, wenn eure Hürden keinen Ausleger haben.
Nehmt euch drei Hürden (10-20cm Höhe reichen dazu voll und ganz aus, ganz egal wie riesengroß euer Hund ist) und stellt sie mit 5m Abstand hintereinander auf. Setzt oder stellt euch mit eurem Hund in ca. 1m Abstand in GS vor die erste Hürde und geht nacheinander wie jetzt gleich folgt vor. Den jeweils nächsten Schritt geht Ihr an, wenn Ihr mindestens 2 erfolgreiche Versuche hintereinander hattet.
Ihr habt aus Sicht eures Hundes eine Schokoseite und eine Schattenseite. In diesem Beispiel werdet Ihr euren Hund zunächst ausschließlich auf der Schokoseite (in der Regel eure Fußseite) führen. „Click“ bedeutet markern und füttern!
1 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr steigt selbst (!) drüber und stellt euch eurem Hund gegenüber. [Lockt ihn nun mit eurer Führhand (Linksführer LINKE Hand, …) über die Hürde. Sagt „Hürde“, wenn er gerade drüber springt und clickt sofort, sobald seine Vorderpfoten den Boden berühren.] ----Solange das […] gleichbleibt wiederhole ich es nicht----
2 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch eurem Hund gegenüber. […]
3 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. [Nun solltet Ihr das Wortkommando voran stellen können und Ihr zeigt dabei -mit einem Wink - deutlich auf die Mitte der Hürdenstange, …]
4 Euer Hund bleibt vor der Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]
5 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]. Nun lauft Ihr an der zweiten Hürde vorbei, stellt euch in 2-3m Abstand mittig hinter die 2. Hürde […] und macht es bei der dritten gleich genauso […].
6 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. […, „Sitz“ vor euch, Click]. Ihr stellt euch neben euren Hund und lauft mit ihm gemeinsam (!) los. [Während Ihr auf die 2. Hürde zulauft, weist Ihr, von der Nase eures Hundes aus, auf die Mitte der Hürdenstange. Achtet jetzt UNBEDINGT darauf, dass Ihr weiter auf die Mitte der Hürdenstange zeigt, während Ihr dem Hürdenträger ausweicht! Ihr müsst also euren Arm deutlich von euch weg führen! Clickt, sobald euer Hund über die Hürde gesprungen ist und mit den Vorderpfoten den Boden wieder berührt und füttert (Food for Position) ihn neben euch an eurer Schokoseite] so lauft Ihr auf die dritte Hürde zu und macht das gleich nochmal.
7 In der Folge müsst Ihr euren Hund immer wieder zwischendurch für das „Bleib“ vor der Hürde belohnen (Anfangs sogar nur 20 % rufen, 80% Belohnung für „Bleib“). Macht euer Hund einen Frühstart müsst Ihr bitte superhart sein, die Übung sofort abbrechen und ihn wieder vor die Hürde setzen! Macht Ihr das jetzt nicht absolut konsequent (=100%), wird er sein Leben lang immer wieder versuchen einen Frühstart durchzusetzen – da wette ich ein Rehbein drauf!
Genau das ist der Moment, den Ihr anfangs immer wieder clicken müsst!
8 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch in 2-3 m Abstand eurem Hund gegenüber. Dreht euch - von eurer Führhand weg - um 90° in Richtung der zweiten Hürde. Holt euren Hund über die erste Hürde. Sobald er euch erreicht hat, vollendet Ihr eure Drehung und lauft mit ihm gemeinsam auf die 2. Hürde zu. Ihr deutet auf die Mitte der Hürdenstange, weist darauf, weicht dem Hürdenträger aus (Führhand bleibt auf der Mitte!) und bringt euren Hund mit „Hürde“ dazu die Hürde zu springen. Hinter der Hürde lauft Ihr wieder auf die gedachte Mittelinie zurück, weiter auf die 3. Hürde zu und macht es gleich nochmal genauso! Jackpot für euren Hund und einen tosenden Applaus aller Teampartner für euch!!!!!
9 Euer Hund bleibt vor der 1. Hürde, Ihr lauft daran vorbei und stellt euch direkt hinter die 2. Hürde (!) eurem Hund gegenüber. Holt ihn wie gehabt über die erste Hürde, dreht euch dann in Richtung der 3. Hürde und lauft ein Stückchen vor, sagt „Hürde“ und zeigt auf den Mittelpunkt der 2. Hürde. Jackpot sobald die Vorderpfoten den Boden hinter der 2. Hürde berühren. 10 Das Gleiche noch mit drei Hürden […].
Mögliche Fehler beim Anlegen
Nehmt die Warnung in Punkt 7 bitte sehr ernst. Allen die das bisher nicht taten, ist es so gegangen wie ich es bereits gesagt habe. Seid im Übrigen mit allem was Ihr anweist und euer Hund darauf als Verhalten zeigt super konsequent. Er muss es immer genau so machen wie Ihr es sagt. Tut Ihr das nicht, dann wird er, angetrieben vom riesigen Spaß den das Agi macht, eine Eigendynamik entwickeln, die Ihr ganz bestimmt nicht wollt. Sagt bitte nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Viele Fehler werden tatsächlich durch eure Körpersprache entstehen. Versucht diese zu verbessern, klar. Aber lasst euren Fehler nicht als Ausrede für das Fehlverhalten eures Hundes gelten und brecht immer sofort ab, wenn er falsches Verhalten zeigt. Die allermeisten Führfehler entstehen, weil Ihr die falsche Führhand benutzt. Deshalb möchte ich euch unbedingt noch eine Eselsbrücke verraten, mit der Ihr die Führhand jeweils ganz sicher bestimmen könnt … Zu allererst gilt immer, dass die Führhand die Hand ist, die eurem Hund in genau diesem Moment näher ist, als die andere. Läuft euer Hund neben euch her auf ein Hindernis zu, dann ist das noch sehr einfach. Beim Abrufen und weiterlaufen, wie ich es euch in Übung 8 beschreibe, wird es schon kniffliger könnt man meinen. Mit ein wenig Ruhe und dem richtigen Trick geht das aber ganz einfach. Stellt euch so hin, wie in Übung 8 beschrieben. Streckt eure beiden Arme geradewegs von euch weg in Richtung eures Bauchnabels. Und nun richtet beide Arme und Zeigefinger auf euren Hund, ohne euren Oberkörper dabei zu drehen. Die Hand die nun näher am Hund ist, ist die mit der Ihr zeigen müsst. Einfach oder?
Weiter geht’s
Selten stehen (im Agi wie auch) im CreDo zwei Hürden gerade hintereinander. In diesem Zusammenhang empfehle ich euch gern mein Extrablatt Belgier. Nein, ihr sollt keinen Urlaub in Knokke machen, obwohl das bestimmt nicht das Schlechteste ist, sondern es geht um den sogenannten „belgischen Wechsel“, bei dem Ihr lernt, die Führseite eures Hundes zu wechseln, ohne dass der euch dabei vor die Füße läuft. Außerdem könnt Ihr schon bald verschiedene Hindernisse kombinieren. Mal sehen ob eurem kleinen Racker das genauso gut gefällt, wie mir.
Viel Spaß beim Üben
Euer Bertie